2017 Klassentreffen im Bundeshaus
Nationalrat Hansjörg Walter aus Wängi empfing ehemalige Schulkolleginnen und -kollegen des Jahrgangs 1948 im Bundeshausin Bern.
Vor sechzig Jahren spielten sie auf demselben Pausenplatz, am 8. Juni 2017 trafen sich ehemalige Schulkollegen und -kolleginnen aus Wängi mit Nationalrat Hansjörg Walter im Bundeshaus.
Während einer halben Stunde stellte er sich ihren Fragen im speziell für sie reservierten Kommissionszimmer. Woher er die Energie nehme an einem Tag in Bern seinen Geschäften im Nationalrat nachzugehen und anderntags landwirtschaftliche Arbeiten auf dem Gutsbetrieb in Wängi zu erledigen. „Es ist gerade diese Abwechslung, die mir gefällt und mich auch antreibt“, antwortete Walter. Weshalb er nie Ständerat werden wollte, fragte ein anderer Kollege. Man müsse früh die Kammer wechseln, später sei der Aufwand zu gross. Damals sei aber kein Platz frei gewesen, meinte er. Wie bewertet Walter seine Fast-Bundesratswahl im Rückblick? „Ich stand drei Mal im Fokus, bin aber nicht unglücklich, dass ich nicht Bundesrat geworden bin. Eine Wahl hätte mein Leben total umgekrempelt", sagte er lächelnd. Was bezeichnet Walter als den grössten Erfolg seiner 18-jährigen Nationalratskarriere? „Nationalräte sind Interessensvertreter und wirken mit anderen zusammen auf ein Ziel hin. Die Landwirtschaft ist heute in der Bevölkerung in Wirtschaft und Politik als politischer Faktor akzeptiert, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen ist. Dazu konnte ich, nicht zuletzt auch in meiner Funktion als Bauernpräsident, beitragen.“ Hansjörg Walter stand seinen Mitschülern beim anschliessenden Aperitif im Restaurant der Wandelhalle noch für persönliche Gespräche zur Verfügung bis er dann in den Nationalratsaal enteilte, wo die Debatte über die Aufrüstung des F/A-18 stattfand. Die ehemalige Schulklasse dislozierte auf die Tribune des Nationalratsaals und hörte zu, mit welchen Argumenten die einzelnen Fraktionsvertreter für oder gegen die Investition von 20 Millionen Franken votierten.
Die nicht alltägliche Klassenzusammenkunft kam auf Initiative von Paul Fuchs zu Stande. Er wurde bei der Organisation tatkräftig von Madeleine Walter unterstützt, die für ihren Ehemann nicht nur die Administration des Nationalratsmandats erledigt, sondern auch mit dem Politbetrieb in Bern bestens vertraut ist. So lief das Treffen für alle Teilnehmenden vom Rundgang im Bundeshaus bis zum abschliessenden Essen im „Alten Tramdepot“ beim Bärengraben perfekt und bereichernd ab.
Um 7.46 Uhr fährt der Zug aus Romanshorn in Zürich ein. Im zweitvordersten Wagen ist für unsere Klasse der 48er Jahrgänge ein Wagen reserviert. Hildegard, Yvonne, Peter M., Peter T., Ruedi V., Kurt, Pia, Margrit steigen zu. Aus Romanshorn, Frauenfeld, Flughafen mitgefahren sind Ruedi M., Toni, Ernst, Paul, Rita, Beni, Sepp, Karl, Adelheid, Georg und Martin.
8.15 Uhr Hildegard montiert die Sonnenbrille. Wir haben einen wunderschönen Junitag erwischt.
Paul Fuchs und Peter Musik: Paul hatte die Idee zur nicht alltäglichen Klassenzusammenkunft. Er hat sich für einen reibungslosen Ablauf mächtig ins Zeug gelegt, die Örtlichkeiten im Bundeshaus eine Woche im voraus rekognosziert und sich die Unterstützung von Madeleine Walter gesichert Sie führt für Ihren Mann die Administration des Nationalratsjobs und kennt sich in den Abläufen im Bundeshaus bestens aus.
Wie einst: Sofort in guter Stimmung: Toni Hafner und Sepp Langenberger
Ruedi Meier und Karl Herzog
Peter Thalmann und Martin Wüthrich
Ruedi Vontobel und Margrit-Gujer-Rupaner.
Beni Bommer, Paul Fuchs und Toni Hafner
Wir erfahren, dass der älteste Teil des Bundeshauses, das Bundeshaus West, von 1852 bis 1857 erbaut,1884 bis 1892 durch das Bundeshaus West erweitert und 1894 bis 1902 durch das monumentale Parlamentsgebäude mit der Kuppel ergänzt wurde. Die Baumeister verwendeten Baumaterialien aus allen Landesteilen und unterstrichen so den Charakter des Bundeshauses als Nationaldenkmal.
Hansjörg Walter empfängt uns vor dem Kommissionszimmer. Er begrüsst jeden mit Hoi und Handschlag und lässt uns spüren, dass wir Kollegen und Kolleginnen sind.
Hansjörg Walter erklärt uns den Politbetrieb im Bundeshaus und beschreibt wie National- und Ständerat unterschiedliche funktionieren.
Dann haben wir Gelegenheit, Hansjörg Fragen zu stellen.
Paul will wissen, wie Hansjörg es schafft, am Morgen in Bern eine Sitzung zu leiten und am Abend in Wängi auf dem Hof in der Landwirtschaft mitzuhelfen. „Mir macht dieser Wechsel Spass und treibt mich an“, antwortet er.
"Warum bist du nicht Bundesrat geworden“, fragt Kurt Lüthi. „Wir wären stolz gewesen.“ Unser Schulkollege antwortet: „Ich stand drei Mal im Fokus, aber immer fehlten mir Stimmen. Im Rückblick bin ich jedoch nicht unglücklich, dass ich nicht gewählt wurde. Eine Wahl hätte mein Leben total umgekrempelt.
Bauernkinder von einst. Peter Thalmann und Hansjörg Walter teilten sich einst den Schulweg. Der Hof Schürli der Eltern von Peter war 1,5 Kilometer vom Schulhaus entfernt, der Greuthof von Hansjörg etwa 2,5 Kilometer.
Ja, unsere Yvonne hat einen weiteren heissen Draht ins Bundeshaus. Joachim Eder, Ständerat des Kantons Zug, lässt es sich nicht nehmen, Yvonne persönlich im Kaffee der Wandelhalle zu begrüssen.
Paul lässt uns einen Tag später wissen, dass sich auch Hansjörg über den, «einmal ganz anderen» Besuch, sehr gefreut hat. Die eine oder andere Erinnerung über alte Wängener-Zeiten seien auch für ihn ganz speziell gewesen. "Ah ja genau – weiss ich noch - deinen Vater kannte ich gut - oder - ich brachte mit meinem Vater zusammen oft Kühe in eure Metzgerei (Kurt Lüthi) - oder - mit deinem Bruder ging ich zur Schule (Yvonne Brändle) etc. etc."
Paul und Peter in der Wandelhalle. Ja, mit ihrem Kommunikationstalent hätte sie es sicher auch bis zum Ständerat geschafft. Wenn sie nur gewollt hätten.
Hansjörg nimmt sie sehr viel Zeit für persönliche Gespräche mit uns ehemaligen Wägemer Schulkollegen und nimmt in Kauf, dass er die Voten der Fraktionsvertreter in der Sicherheitsdebatte über die Zusatzinvestitionen in den FA/18 verpasst.
Prost! Ein Bierchen mag es wohl leiden, trotz Abstimmung über den Zusatzkredit von 20 Millionen. Die Abstimmung ist erst auf den Nachmittag terminiert.
Beim Aperitif im Restaurant der Wandelhalle: Damentisch….
… und Herrentisch. Haben sich da alte Muster eingeschlichen?
Gruppenbild mit Fastbundesrat!!!
Nachdem wir eine halbe Stunde auf der Tribune die Nationalratsdebatte über die Zusatzanschaffung für den F/A 18 mitverfolgt haben, meldeten sich Hunger und Durst. Wir machen uns gemütlich auf den Weg Richtung Bärengraben.
Der Spaziergang unter den Berner Lauben entspannt und stimmt froh. Wir geniessen den Tag.
Im alten Tramdepot beim Bärengraben sind für uns zwei Tische reserviert. Paul verköstet siich mit einem Brezel, andere mit einem Salat, weitere mit einer Berner Rösti. Wir lassen unsere Klassenzusammenkunft auf der Terrasse gemütlich ausklingen.
Die Klassenzusammenkunft war sensationell, von A bis Z perfekt organisiert. Zusammen mit der guten Stimmung, dem schönen Wetter, den vielen Gelegenheiten zu persönlichen Gesprächen, aber auch die bereichernde Begegnung mit Hansjörg im Bundeshaus hat uns alle froh gestimmt und näher zusammengebracht. Wir danken Paul für seine Initiative und Organisation.